Berlin hat auf der Friedrichstraße Testweise eine
Flaniermeile eingerichtet. O-Ton Senatsverwaltung: "Spazieren gehen, neu erleben, genießen: Die Flaniermeile Friedrichstraße soll die Straße im Herzen
der Stadt beleben. Dazu wird sich die Friedrichstraße für den Zeitraum von fünf
Monaten wandeln. Gemeinsam mit den Gewerbetreibenden vor Ort werden Angebote
erprobt, wie die Straße attraktiver werden kann. Damit einhergehend wird die
Berliner Mobilitätswende in dieser Zeit für einen konkreten Straßenabschnitt
erfahrbar, indem der gesamte Straßenbereich zwischen Französischer Straße und
Leipziger Straße ausschließlich für Fußgänger*innen und Radfahrende zur Verfügung
steht." Gut so, hätte man aber auch früher haben können.Foto: Jörg Thiemann-Linden
Im Jahr 2004 hat PRR den Lärmaktionsplan für Berlin-Mitte bearbeitet. Ein Vorschlag: Einrichtung einer Fußgängerzone auf einem Teilabschnitt der Friedrichstraße und flankierende Tempo 10- und Tempo 30-Zonen im Umfeld. Was heute als gute Idee gilt, führte damals zu einem mehrtätigen Auftritt ganz vorne im Lokalteil der Berliner Zeitungen. Ein paar Zitate aus dem Artikel der Berliner Morgenpost vom 28. Januar 2004: Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) lehnt die Pläne "rundweg ab", Bezirksbürgermeister Joachim Zeller (CDU) spricht von "aberwitzigen Vorschlägen", denn "das Gutachten ist fernab der Realität und so nicht umsetzbar."
Was lange währt, wird 17 Jahre, ein Mobilitätsgesetz und eine Corona-Pandemie später anscheinend doch noch gut. Es braucht halt Zeit und Geduld – aber das sollten wir Planer ja kennen.