Freitag, 22. Juni 2018

Mönchengladbach hat zu viele Hauptstraßen

...so titelte am 20. Juni 2018 die Rheinische Post nach Vorstellung des Mobilitätsplans im Bau- und Planungsausschuss. Nach dem letzten verbindlichen Verkehrsplan, der Generalverkehrsplan von 1981, ist die Stadt Mönchengladbach nun auf dem Weg, sich einen "modernen" Mobilitätsplan für die wachsende Stadt zu geben. Das heißt vor allem, sich von einem sehr dichten Netz von Hauptverkehrsstraßen zu verabschieden, um Planungs- und Handlungsspielräume für die Förderung des Umweltverbundes zu erhalten. Ganz wesentlich ist aber auch, die Stadtgestalt und Aufenthaltsqualität zu verbessern. Gleichzeitig schafft der Mobilitätsplan die Grundlage für eine rubuste, anpassungsfähige Infrastruktur, die zukünftige Herausforderungen bewältigen kann - sei es Luftreinhaltung, Klimaschutz, Lärmminderung oder die Folgen das Klimawandels.

PRR hat für den Mobilitätsplan verschiedene Fachgutachten (u. a. zukünftige Netzhierarchie,  Lärmminderung und Nahmobilität) beigesteuert und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Leitlinien des Mobilitätsplans aufgestellt.

Donnerstag, 21. Juni 2018

20 Jahre Maikonzept in Neuruppin – "Dunkle Wolke war am Ende ein Fortschritt"

…so titelte der Ruppiner Anzeiger am 29. Mai 2018. Vor genau 20 Jahren – deshalb der Name "Mai-Konzept" – fand in der Neuruppiner Altstadt eine gefühlte "Verkehrsrevolution" statt, unter anderem mit Aufgabe des Einbahnstraßenrings, Einführung einer großen Tempo 30-Zone über die gesamte klassizistische Altstadt, neues abgestuftes Konzept zur Parkraumbewirtschaftung. "Viele sahen im Mai 1998 eine dunkle Wolke des Niedergangs auf ihren Heimatort herabsinken", so der Ruppiner Anzeiger.

PRR war als beauftragte Planer unmittelbar beteiligt, wir sind also Zeitzeugen. Es war ein sich über Monate hinziehender erbitterter Kampf manchmal hart an der Gürtellinie, in der Bürgerschaft wie auch in der Politik. In unzähligen Veranstaltungen wurde für die Vorteile des Mai-Konzepts geworben. Die Politik hat schließlich zugestimmt. "Die dunkle Wolke war am Ende ein Fortschritt". Der Fortschritt braucht halt politischen Mut und ausreichend Zeit – beides vermisst man heute im Planungsgeschäft gelegentlich.