Die Bundesstadt Bonn hat bei den
bisherigen beiden Runden zur Aufstellung und Fortschreibung des
Lärmaktionsplans jeweils den vom Straßenverkehr ausgehenden Lärm in den
Mittelpunkt gestellt. In der dritten Runde hat sie sich entschieden, neben der
pflichtgemäßen Fortschreibung die umfassende Identifizierung von ruhigen
Gebieten als weiteren Schwerpunkt des Lärmaktionsplans zu entwickeln.
Aus der Kombination mit dem "Bericht zum Freiraum
Monitoring 2017 auf Grundlage des integrierten Freiraumsystems der Bundesstadt
Bonn (IFS)", der vom Amt für Stadtgrün erstellt wurde, ergab sich die
Chance, Lärmschutz und Freiraumplanung qualifiziert zu verknüpfen. Zudem
stellte im internetgestützten Mitwirkungsverfahren das Thema "Ruhige
Gebiete" einen Schwerpunkt mit interessanten Erkenntissen dar.
Für die Lärmaktionspläne der 4. Runde lässt sich aus diesen
Erfahrungen ableiten, dass vor allem die kleinen, wohnungsnahen Gebiete für die
Lärmbetroffenen eine hohe Bedeutung besitzen und es nicht ausreicht,
insbesondere in Gebieten mit Freiflächendefiziten, ruhige Gebiete nur zu
schützen. Sie müssen aktiv entwickelt werden. Dazu ist interdisziplinares
Handeln zumindest der Bereiche Lärmschutz, Freiraumplanung, Stadterneuerung und
Verkehrsplanung erforderlich.
Die besonderen Vorteile, die sich diesem Vorgehen ergeben,
sind Gegenstand eines Aufsatzes von Sophia Soetermanns und Jochen Richard in der
Zeitschrift "Lärmbekämpfung", Heft 4, 2020.