Freitag, 4. Dezember 2020

Interdisziplinäre Zusammenarbei bei der Identifizierung von ruhigen Gebieten in der Bundesstadt Bonn

Die Bundesstadt Bonn hat bei den bisherigen beiden Runden zur Aufstellung und Fortschreibung des Lärmaktionsplans jeweils den vom Straßenverkehr ausgehenden Lärm in den Mittelpunkt gestellt. In der dritten Runde hat sie sich entschieden, neben der pflichtgemäßen Fortschreibung die umfassende Identifizierung von ruhigen Gebieten als weiteren Schwerpunkt des Lärmaktionsplans zu entwickeln.

Aus der Kombination mit dem "Bericht zum Freiraum Monitoring 2017 auf Grundlage des integrierten Freiraumsystems der Bundesstadt Bonn (IFS)", der vom Amt für Stadtgrün erstellt wurde, ergab sich die Chance, Lärmschutz und Freiraumplanung qualifiziert zu verknüpfen. Zudem stellte im internetgestützten Mitwirkungsverfahren das Thema "Ruhige Gebiete" einen Schwerpunkt mit interessanten Erkenntissen dar.

Für die Lärmaktionspläne der 4. Runde lässt sich aus diesen Erfahrungen ableiten, dass vor allem die kleinen, wohnungsnahen Gebiete für die Lärmbetroffenen eine hohe Bedeutung besitzen und es nicht ausreicht, insbesondere in Gebieten mit Freiflächendefiziten, ruhige Gebiete nur zu schützen. Sie müssen aktiv entwickelt werden. Dazu ist interdisziplinares Handeln zumindest der Bereiche Lärmschutz, Freiraumplanung, Stadterneuerung und Verkehrsplanung erforderlich.

Die besonderen Vorteile, die sich diesem Vorgehen ergeben, sind Gegenstand eines Aufsatzes von Sophia Soetermanns und Jochen Richard in der Zeitschrift "Lärmbekämpfung", Heft 4, 2020.