Ja, wenn man die Entwicklung in mehrfacher Hinsicht als Prozess versteht: Es ist der bereits laufende Prozess des sich zurückziehenden Tagebaus mit nachrückenden Nutzungen in den Randbereichen. Es ist der Prozess des formalen Umgangs mit den ehemaligen Tagebauflächen (z. B. Bindungen aus der Aktualisierung der Leitentscheidung oder der Frage der Wiederherstellung der A 61 im fortzuschreibenden BVWP). Es ist maßgeblich auch der Prozess einer nachhaltigen, robusten und zukunftsfähigen Flächennutzung und mit welchen Mobilitäts- und Infrastrukturangeboten sie erschlossen werden soll. Die Frage ist vor allem: Wieviel Straße ist notwendig und wie kann die bestehende Schieneninfrastruktur weiterentwickelt werden.
Die Verkehrsstudie reagiert auf diese Prozesshaftigkeit mit drei zeitlich aufeinander folgenden Szenarien: Konkrete kurzfristige Maßnahmen aufbauend auf bereits bestehenden oder festgesetzten Nutzungen, als mittelfristiges Szenario sich bereits verfestigende Entwicklungen, die es zu schärfen und an jeweils aktuelle Erkenntnisse anzupassen gilt, und schließlich als drittes langfristiges Szenario eine Vision zukünftiger Nutzungsstrukturen. Als Entwicklungsmotoren sollen in sich schlüssige Maßnahmencluster dienen. So kann Cluster für Cluster auf neue Rahmenbedingungen – und die werden in den nächsten 50 Jahren nicht ausbleiben – reagiert werden.
PRR hat sich im Auftrag des Zweckverbandes LANDFOLGE GARZWEILER dieser Aufgabe gestellt. Es war ein ungewöhnliches und deshalb sehr spannendes Projekt. Angesichts des zeitlichen Horizonts ist die Studie als Teil eines Findungsprozesses zu verstehen. Es hat uns deshalb gefreut, dass die Gewinner der "Entwurfswerkstatt Innovation Valley" ihre verkehrliche Konzeption stark an unsere Überlegungen angelehnt haben – der nächste kleine Schritt zu einer weiteren Konkretisierung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen