Die letzte Dekade hat zu einem enormen
Planungsdruck auf die verbliebenen Freiräume in innerstädtischen bzw.
verstädterten Bereichen geführt. Dieser Druck entsteht vor allem durch die
dringende Notwendigkeit, mehr kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, dem Anspruch
auf einen Kita-Platz gerecht zu werden, offene Ganztagsschulen anzubieten. Als
Folge ist in fast jeder Stadt der kontinuierliche Verlust an wertvollen
innerstädtischen Freiflächen zu beobachten.
Dem steht die Forderung gegenüber,
innerstädtische Freiräume aus Gründen der ökologischen Vielfalt, der
Bewältigung der Klimafolgen und der Erhaltung eines gesunden Stadtklimas zu
erhalten. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat die hohe gesellschaftliche Bedeutung
von wohnungsnahen Freiflächen gezeigt.
Mit einer "doppelten Innenentwicklung"
kann dem Anspruch auf einen ausgewogenen Ausgleich zwischen Nachverdichtung und
Freiraumentwicklung entsprochen werden. Dass diese Strategie erfolgreich sein
kann, zeigen mutige Beispiele wie der Reesepark in Augsburg, der Domagkpark in
München oder das städtebauliche Konzept der Bundesgartenschau 2019 in
Heilbronn. Die Gemeinsamkeit dieser Projekte liegt in dem Mut, sowohl freiraumplanerisch
als auch städtebaulich in größeren Dimensionen zu denken und mit nachhaltigen
Mobilitätskonzepten zu hinterlegen.
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Es gibt somit Perspektiven, eine bauliche
Nachverdichtung und den Schutz von Freiräumen mit einer doppelten
Innenentwicklung in Einklang zu bringen und das strategische Ziel einer Stadt
der kurzen Wege zu erhalten – man muss dafür aber eine Vision entwickeln und diese
politisch eine lange Zeit durchhalten.