Posts mit dem Label Entwicklungszusammenarbeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Entwicklungszusammenarbeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 30. November 2020

Alle Jahre wieder… unterstützt PRR ein Projekt der DESWOS - 2020 erneut das Projekt Kindertagesstätten für Mfuleni

Gemeinsam mit Matchbox e.V. fördert die Deutsche Entwicklungshilfe für Soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V. (DESWOS) seit 2011 die Erweiterung und Sanierung von Kindertagesstätten im Township Mfuleni, 25 Kilometer vom Zentrum Kapstadts entfernt. PRR hat seitdem dieses Projekt mehrfach unterstützt (siehe frühere Posts). Durch den Umbau und die geschickte Gruppierung von Seecontainern entstehen so Räume für die Betreuung, Küchen, Toiletten und Waschräume. Gleichzeitig erhalten die Kleinen eine frühkindliche Förderung und die Erzieherinnen eine pädagogische Weiterbildung. Aktuell gibt es im Projekt "Kita Bardale" eine zusätzliche gesundheitliche Betreuung.Die Ausbreitung des Corona-Virus verschlimmert die Lebenssituation der Township-Familien deutlich, da sie ihre Gelegenheitsjobs und damit oftmals die einzige Verdienstmöglichkeit verlieren. DESWOS förderte deshalb gemeinsam mit der Organisation Matchbox ein Ernährungsprogramm für 510 Kita-Kinder, ihre Familien und die Betreuerinnen. Alle zwei Wochen erhielten die am schwersten betroffenen Familien Lebensmittelpakete. Damit konnte sich eine Familie über eine Woche ausreichend ernähren. Die DESWOS und Matchbox führten dieses Programm partnerschaftlich durch und finanzierten jeder 15.000 Euro für diese wichtige Lebensmittelhilfe. Diese gemeinschaftliche Hilfe ermöglichte 28.560 Mahlzeiten!  


Die DESWOS braucht Ihre Hilfe! Unterstützen Sie die Kita-Familien mit einer Spende. Damit versorgen Sie die durch Corona besonders von Armut betroffenen Menschen über mehrere Wochen mit wichtigen Lebensmitteln. Sie stärken damit vor allem die Kleinsten und Schwächsten, die vielen Kita-Kinder im Township von Mfuleni.

Haben Sie Fragen?
 
DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe
für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.
 
Astrid Meinicke
0221-57 989 37
astrid.meinicke@deswos.de
www.deswos.de
 
Wollen Sie lieber gleich spenden? Hier die Daten:
 
DESWOS
Sparkasse KölnBonn
IBAN DE87 3705 0198 0006 6022 21
SWIFT-BIC COLSDE33




Wir freuen uns mit der DESWOS über jede Unterstützung – gerade in diesen Zeiten!

Sonntag, 22. Dezember 2019

Gesundheit durch Hygiene für Kleinbauern in Mulanje und Blantyre, Malawi

Wie seit vielen, vielen Jahren unterstützen wir auch in diesem Jahr wieder die die Tätigkeit der DESWOS. In Abstimmung mit der DESWOS haben wir uns für ein Projekt in Malawi, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt, entschieden.

Schwierige hygienischen Bedingungen in den Dörfern
Selbsthilfe beim Bau der Trockentoiletten
Trockentoilette links mit Waschraum in dem Gebäude
Arnmut und eine mangelhafte Ausstattung an Sanitäranlagen gehen meist Hand in Hand.Wenn dann noch grundlegendes Wissen über wichtige Hygieneregeln fehlt, sind Krankheiten wie z.B. Diarrhoe, Typhus oder Cholera vorprogrammiert. Die Kindersterblichkeit steigt und die Lebenserwartung sinkt. In Malawi ist vor allem der im Süden gelegene Mulanje Distrikt von den negativen Folgen einer unzureichenden sanitären Infrastruktur betroffen. Das wollen die DESWOS und ihr lokaler Partner "Center for Community Organisation and Development“ (CCODE) ändern.
Über 75 % der armen und zumeist bäuerlichen Landbevölkerung im Mulanje Distrikt verfügt nur über so genannte Plumpsklos. Sie sind jedoch in einem derart schlechten Zustand, dass die offene Fäkalentsorgung etwa auf einem Feld weit verbreitet ist. Vor allem während der Regenzeit, wenn der Grundwasserspiegel steigt und örtlich Überschwemmungen auftreten, kommt es immer wieder zu einer Kontaminierung des Grundwassers durch aus den Grubenlatrinen ausgeschwemmte Fäkalien mit Kolibakterien.

Eine gute und einfache Möglichkeit, diese Gefahr zu reduzieren, sind Trockentrenntoiletten. Die flüssigen (Urin) und festen Bestandteile (Fäzes) werden in zweigesonderten Tanks getrennt gesammelt, die sich über dem Erdniveau befinden. So wird das Grundwasser weniger belastet und die getrennte Sammlung macht es möglich, sowohl den Urin als auch die festen und mit der Zeit getrockneten Stoffe als Dünger zu nutzen und den Ertrag der Ernte zu steigern.
CODE wird in Dörfern und Schulen Informationsveranstaltungen durchführen, um Erwachsene und Kinder mit der Nutzung der Trockentrenntoiletten sowie mit wichtigen Hygieneregeln, wie z. B. der Bedeutung von Händewaschen, vertraut zu machen. Geplant ist auch der Bau eines Müllverwertungszentrums. Das schafft Jobs. Die DESWOS benötigt insgesamt 143.000 EUR Spenden. Der Anteil der DESWOS beträgt 25 Prozent; 75 Prozent werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ kofinanziert. Doch auch mit wenig kann viel erreicht werden. So kostet der Bau einer Trockentoilette nur 69 EUR.
Das Besondere ist in diesem Jahr, dass unserer Spende etwas größer ausfallen konnte als sonst üblich, da sich die Autoren des Fachaufsatzen in der Straßenverkehrstechnik über den Mobilitätsplan Mönchengladbach (siehe Post vom 8.12.2019) entschlossen haben, ihr Honorar für den Aufsatz für das Projekt in Malawi zu spenden. 
Wenn auch Sie durch Ihre Spende den Menschen in Malawi eine menschenwürdige Sanitärversorgung bieten und vor lebensgefährlichen Krankheiten schützen möchten, hier sind die entsprechenden Daten:

DESWOS, Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE87370501980006602221, SWIFT-BIC: COLSDE33
Stichwort: Malawi

Wenn Sie mehr über die DESWOS und weitere Projekt wissen möchten:

Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.
Postanschrift: Innere Kanalstraße 69, 50823 Köln
Telefon: 0221/57989-30
E-Mail: public@deswos.de 
Internet: www.deswos.de

Samstag, 8. Dezember 2018

Tansania – Bus als mobile Ausbildungswerkstatt

Wie schon seit vielen Jahren, haben wir auch dieses Jahr wieder ein Entwicklungsprojekt der Deutschen Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen (DESWOS) mit einer Spende unterstützt.

Seit eineinhalb Jahren läuft das mobile Ausbildungsprogramm WINGS in Dar-es-Salaam. 156 Jugendliche haben inzwischen die mehrmonatige Computer- und Friseurausbildung erfolgreich abgeschlossen, geplant und durchgeführt durch den langjährigen Partner der DESWOS vor Ort, Daughters of Mary Immaculate (DMI). Hierzu hat DMI einen ausrangierten Linienbus gekauft und umgebaut. Er fährt nun als mobile Ausbildungswerkstatt durch besonders benachteiligte Stadtteile von Dar-es-Salam. 

60 Teilnehmer umfasst ein Ausbildungsgang. Der umgebaute Bus verfügt über 20 Arbeitsplätze, die sich die Jugendlichen in drei Schichten pro Tag à zwei Stunden teilen. Die Teilnehmer können wählen zwischen zwei Ausbildungen: Computerkurs oder Ausbildung zur Friseurin. Mit einer Abschlussprüfung und einem zweiwöchigen Praktikum enden die Ausbildungsgänge. 

Von den bisher 158 Absolventen der ersten drei Ausbildungsphasen haben rund 60 % direkt im Anschluss eine Anstellung gefunden. Weitere etwa 20 % verdienen ihr Geld auf selbstständiger Basis und gut 10 % haben sich entschlossen, sich noch weiter zu qualifizieren.

DMI will die Ausbildungsdauer von vier auf fünf Monate sowie die tägliche Unterrichtszeit von zwei auf zweieinhalb Stunden zu verlängern. Hierzu sind neue Lehrkräfte eingestellt worden. Dadurch verringert sich zwar die Anzahl der möglichen Teilnehmer pro Jahr von 180 auf 120, doch wenn sich hierdurch die Qualität der Ausbildung verbessert, ist es sicher eine kluge Entscheidung, Qualität vor Quantität zu stellen.

Die DESWOS hat das Projekt durch die Finanzierung der Anschaffungskosten für Computer und Mobiliar unterstützt. Nun geht es darum, die Weiterführung des erfolgreichen Projekts zu sichern. Wenn Sie dieses oder auch ein anderes Projekt der DESWOS unterstützen möchten (siehe www.deswos.de), hier das Spendenkonto der DESWOS:

DE87 3705 0198 0006 6022 21
SWIFT-BIC COLSDE33

Wir danken im Namen der DESWOS für Ihre Unterstützung!

Sonntag, 11. Februar 2018

DESWOS-Kitas in Kapstadts Township Mfuleni gefördert

Auch in diesem Jahr haben wir, wie bereits im Jahr zuvor, das DESWOS-Projekt zum Bau von Kitas im Township Mfuleni unterstützt. Zum Projektfortschritt hat uns die DESWIOS folgenden Bericht erreicht:

Enkosi! – heißt Dankeschön auf Xhosa, eine der südafrikanischen Amtssprachen, für die Unterstützung durch das Planungsbüro Richter-Richard. Das Planungsbüro unterstützt die DESWOS seit 20 Jahren als Mitglied und Spender in verschiedenen Projekten, zuletzt bei der Förderung von Kindertagesstätten. Danke für 20 Jahre Unterstützung der DESWOS durch das PRR! (Anmerkung: Haben wir gerne gemacht und werden wir auch weiter fortsetzen – dass es bereits 20 Jahre sind, war uns nicht bewusst.)

Im Armutsviertel Mfuleni, einem Stadtteil von Kapstadt mit mehr als 35.000 Menschen, sind Kinder tagsüber oft alleine, weil ihre Eltern einem Tagesjob nachgehen müssen. Oftmals kümmern sich arbeitslose Frauen um die Babys und Kleinkinder aus der Nachbarschaft und betreuen eine große Anzahl von ihnen in ihren Holz- und Blechhütten. Eine der Frauen versorgte in ihrer Hütte 85 Kinder! Auf engstem Raum ohne jegliche Mittel findet hier der Versuch statt, eine kindgerechte Betreuung zu ermöglichen.

Was hat die DESWOS bisher gefördert? Die DESWOS unterstützt seit 2012 das Konzept ihrer südafrikanischen Partnerorganisation Matchbox, Schiffscontainer zu recyceln und zu flexibel nutzbaren Raummodulen umzubauen. Die Container werden als Küchencontainer, als Waschraum mit Toiletten oder als Spiel- und Schlafraum für die Kleinen genutzt. Je nach Gruppierung der Container kann der Außenbereich überdacht werden und so ein schattiges Plätzchen zum Spielen bieten.

Worin liegt aktuell dringender Förderbedarf? Dringender Bedarf und deshalb Schwerpunkt der aktuellen Aktivitäten für Matchbox sind die Qualifizierung des Kita-Personals, eine enge Betreuung der dort arbeitenden Erzieherinnen und die Vergrößerung des Raumangebots. Der Bedarf an professioneller und kindgerechter Betreuung der Kita-Kinder ist groß. Deshalb müssen die Betreuerinnen an pädagogischen Bildungskursen teilnehmen und auch die Grundlagen der Selbstverwaltung und des Finanzmanagements erwerben. Die Qualifizierung der Betreuerinnen ist auch deshalb wichtig, weil sie die Voraussetzung zur staatlichen Registrierung darstellt, mit der die Kitas einen Zuschuss von umgerechnet 1,30 EUR pro Kind und Tag erhalten.

Für das wachsende Raumproblem werden von Matchbox aktuell zwei Container umgebaut, in denen die Kinder mit einem Lern- und Spielangebot betreut werden und Kleinkinder schlafen können. Eine der ersten DESWOS-Kitas arbeitet so erfolgreich, dass sie vergrößert werden muss. DESWOS schätzt die schwierige Arbeit von Matchbox sehr und beabsichtigt, die Arbeit der laufenden und auch weiterer Kitas zu unterstützen. Denn noch viele Kinder in Mfuleni brauchen dringend eine kindgerechte und liebevolle Betreuung. Spenden sind deshalb ausdrücklich erwünscht!

DESWOS e.V.
Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.
Astrid Meinicke
Innere Kanalstraße 69, 50823 Köln

Telefon: 0221/57989-37
E-Mail: astrid.meinicke@deswos.de, www.deswos.de

DESWOS, Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE87370501980006602221, SWIFT-BIC: COLSDE33
Stichwort: Mfuleni



Donnerstag, 3. August 2017

Südafrika - Exkursion in ein Land der Widersprüche

Kapstadt, Bo-Kaap - Fotoimpressionen PRR
Download unter www.prr.de/Poster SA.pdf    
Vom 1. bis 11. April 2017 veranstaltete das Institut für Städtebau, Berlin, eine städtebauliche Exkursion nach Südafrika. Johannesburg, Pretoria, Durban und Kapstadt waren die Ziele der Reise. Es war, nicht untypisch für ein Schwellenland, eine Reise der Widersprüche:






Tagsüber gibt es über soziale Unterschiede hinweg ein weitgehendes Miteinander der unterschiedlichen ethnischen Gruppen. Aber abends fährt jeder in seinen Stadtteil. Das reicht von Townships bis zu Gated Communities, die beide immer weiter ausufernd die Weichbilder der großen Städte beherrschen.


Kapstadt, Township

Johannesburg, Gated Community


Das reicht von BRT-Systemen mit schicken Midi-Bussen zur Erschließung der Innenstädte und der Weißenviertel (teilweise nach Abschaffung der Straßenbahn) bis zu alten Gurken, die von eigenen Busbahnhöfen nahezu unsichtbar für Weiße in die Townships fahren.

Kapstadt, BRT-System mit Midi-Bussen

Kapstadt, Busbahnhof für Busse in die Townships


Das reicht von Klein- und Kleinsthandel in den Townships bis hin zu Malls, die alleine im Umfeld von Johannesburg in den letzten Jahren einen Zuwachs von mehreren Millionen Quadratmeter Verkaufsflächen verzeichneten.

Soweto, Werbung für Kleinsthandel

Johannesburg, Mall of Africa mit 131.000 m² Verkaufsfläche


Das reicht von engagierten Projekten zur Aufwertung innerstädtischer Quartiere bis hin zu typischen Investorenprojekten mit Luxuswohnungen und Bürotürmen.

Johannesburg, renovierte Altbebauung

Johannesburg, gestyltes Bürogebäude


Das reicht von unsicheren Straßenzügen und Stadtvierteln bis zu Business Improvement Districts (BID), wo der öffentliche Raum den Investoren gehört, die über ihre privaten Wachdienste über das bestimmen, was erlaubt ist und was nicht (z. B. Fotografier- und Versammlungsverbot). Der Wert des öffentlichen Raums zwischen mitteleuropäischer Tradition und lokalem Sicherheitsbedürfnis war eines der meistdiskutierten Themen unter den Exkursionsteilnehmern.


Pretoria, belebte Straßenszene, Hetik, Staus, Parkplatzsuche



Johannesburg, reservierte VIP-Stellplätze in verkehrsberuhigten Straßen eines privaten Einkaufszentrums

Das reicht von esoterischen Kollegen, die Arbeit nur als soweit notwendig ansehen, dass man davon leben kann, über eher kommunistisch orientierte Kollegen, die in anderen Gesellschaftsformen keine Lösung sehen, bis hin zu Schickimicki-Architekturbüros, die mitten im Turbo-Kapitalismus stehen.

All das muss dieser Staat aushalten. Der derzeitige Staatpräsident Zuma ist umstritten und das Programm musste mehrfach wegen massiver Demonstrationen umgestellt werden. Aber: Weiße und Schwarze demonstrieren gemeinsam gegen die Regierung, die Polizei hat die Demonstrationszüge entspannt begleitet und die Presse kann offen über die Demonstrationen berichten. Das ist heute angesichts der Entwicklung in anderen Ländern wieder erwähnenswert.

Es war keine spektakuläre, aber eine sehr spannende Reise in eine Welt zwischen arm und reich.