Freitag, 8. April 2022

Der neue VW T-Roc weist den Weg in die Zukunft

Von VW haben wir vor Kurzem eine E-Mail erhalten, in der der neue T-Roc beworben wurde. Ein Blick auf den Inhalt der Titelseite der E-Mail ließ uns erstaunen. Hier der leicht gekürzte, aber nicht sinnentstellte Werbetext (Quelle: E-Mail VW vom 24.2.2022):

"...der außergewöhnlich starke Charakter des neuen T-Roc und des neuen T-Roc Cabriolet zeigt sich bereits auf den ersten Blick. Doch dabei allein bleibt es nicht. Denn beide überzeugen auch mit starken inneren Werten. Angefangen bei der stilvollen Ausstattung wie dem soften Armaturenbrett mit Ziernaht, welches das komplett digitalisierte Cockpit veredelt, bis hin zu den Sitzen mit hochwertigen und optisch ansprechenden Bezügen… Sind Sie bereit für diese geballte Portion Selbstbewusstsein? Dann testen Sie den neuen T-Roc oder das neue T-Roc Cabriolet bei einer Probefahrt und überzeugen Sie sich selbst von den neuen Modellen." Und auch im Weiteren geht es – nicht nur, aber weiterhin – vor allem um die Ziernaht, die Lieblingsmusik oder die sportlichen Chromleisten.

Die Ziernaht scheint für den Kunden bedeutungsvoller zu sein als technische oder wirtschaftliche Sachinformationen – klar, wenn hochwertige und optisch ansprechende Bezüge eine geballte Portion Selbstbewusstsein schaffen können. Im Aufmacher keine Daten zur Umweltbelastung oder Features zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Das scheint nachrangig zu sein, wenn man potenzielle Käufer ansprechen will. Dafür kann es nur zwei schlüssige Erklärungen geben: Entweder hat die Marketingabteilung von VW keine Ahnung, was den Kunden da draußen wirklich interessiert, oder die Marketingabteilung macht einen guten Job, wenn sie Fahrzeuge als Emotion und nicht als technisches Meisterwerk verkauft.

Man darf vermuten, dass letzteres zutrifft. Daraus müsste die Planerwelt aus der Ziernaht Konsequenzen ziehen: Die Umsetzung eines fundierten, nachhaltigen Mobilitätsangebots wäre dann gleichfalls am erfolgreichsten über Emotionen zu vermitteln. Das sollte uns zum Nachdenken bringen, wie eine "Verkehrswende mit Herz" aussehen könnte. Da wird es um Zuhören, Rede und Gegenrede, das Finden von tragfähigen Kompromissen, interdisziplinäre, ämterübergreifende Zusammenarbeit anstelle von Ressortdenken, das schrittweise Entwickeln über die Zeitschiene, Flexibilität und Robustheit in der Planung gehen – aber nicht um Missionierung. Darauf werden wir uns einstellen müssen, bei jedem Projekt auf´s Neue!